Drittliga-Spitzenreiter TTC Lampertheim holt vor einer Rekordkulisse im Top-Spiel gegen Oldenburg das benötigte 5:5-Unentschieden
Miguel Nunez ließ einen Schrei der Erlösung los und ballte seine Fäuste. Wenige Augenblicke später war der Punktegarant des TTC Lampertheim in einer Jubeltraube aus Mitspielern, Betreuern und Fans verschwunden. Allen, die es mit dem Tabellenführer der 3. Tischtennis-Bundesliga Nord halten, war in diesem Moment klar: Mit dem Punkt zum 5:5-Endstand im Spitzenspiel gegen den Oldenburger TB hat Nunez das Tor zur 2. Bundesliga ganz weit aufgestoßen.
Spannung vor Rekordkulisse: TTC Lampertheim spielt 5:5 gegen Oldenburg
Mit dem Remis im direkten Duell wahrte der TTC, der jetzt 26:2 Zähler aufweist, seinen komfortablen Drei-Punkte-Vorsprung auf den ärgsten Verfolger. „Dieses 5:5 ist keine Entscheidung“, sagte Vorsitzender Uwe van gen Hassend, der das Match gegen Oldenburg als „Spiel der Spiele“ betitelt hatte: „Es kann immer jemand ausfallen. Aber wir haben jetzt eine Riesenchance. Wir haben einen großen Schritt gemacht.“
Vier Partien stehen dem TTC noch bevor. Gewinnen die ungeschlagenen Südhessen ihre Duelle bei Schlusslicht TTS Borsum (6. April) und beim Vorletzten Füchse Berlin (12. April), können sie den Aufstieg am 14. April im Heimspiel gegen den Sechsten TTC Altena vorzeitig perfekt machen.
Nunez liegt im fünften Satz schon mit 0:4 zurück
Nach Nunez’ Punktgewinn gegen Justus Lechtenbörger brachen auch deshalb alle Dämme in der Sedanhalle, weil der vielleicht saisonentscheidende 5:5-Ausgleich kurzzeitig in weite Ferne gerückt war. Nunez war nämlich drauf und dran, eine 2:0-Führung zu verspielen. Nach Niederlagen im dritten und vierten Satz lag der 22-Jährige im fünften Satz schon 0:4 und 2:5 hinten.
Vor dem letzten Seitenwechsel gab daher Nunez’ Trainer Benedicto „Bene“ Gonzales seinem Schützling ein paar Tipps auf den Weg. Mit Erfolg: Lampertheims Nummer vier legte eine 9:1-Punkteserie hin und stellte den fünften Zähler für den TTC noch sicher. „Im letzten Satz habe ich mir gedacht: Ich muss gewinnen. Das war aber mehr ein Gefühl der Entschlossenheit. Mit dem Druck konnte ich gut umgehen“, erklärte Nunez nach Spielschluss. Letzteres kaufte ihm TTC-Boss van gen Hassend nicht ganz ab: „Jeder wusste um die Bedeutung dieses Spiels. Als Miguel eingebrochen ist, war ich völlig sprachlos. Aber er hat ja noch die Kurve bekommen.“
Behielt die Nerven im letzten Match: Miguel Nunez
Vor der neuen TTC-Rekordkulisse von 185 Zuschauern riefen die Lampertheimer ohnehin nicht ihre beste Saisonleistung ab. „Die Stimmung war super, das Spiel war Werbung für unseren Sport. Wir können aber noch besser spielen“, meinte van gen Hassend. Die Vier-Satz-Niederlage von Alfredas Udra/Nunez gegen Philipp Floritz/Valentin Nad Nemedi im Doppel 2 fuchste den TTC-Vorsitzenden: Im zweiten und vierten Satz hatten sich Udra/Nunez trotz klarer Führungen geschlagen geben müssen. Das Spitzendoppel Gacev/Alvaro Gainza hatte sich zuvor klar mit 3:0 gegen Oscar Birriel Rivera/Lechtenbörger behauptet.
Spitzenmann Aleksa Gacev und Spielertrainer Udra gingen im vorderen Paarkreuz nicht nur gegen Oldenburgs Ausnahmespieler Floritz leer aus. Auch Nad Nemedi hielt Lampertheims Top-Akteure in Schach. „Da hatten wir uns etwas mehr erhofft“, räumte van gen Hassend ein. Die unverhoffte 4:0-Ausbeute von Gainza und Nunez an Position drei und vier glich das 0:4 auf den Spitzenpositionen aber aus.
Quelle: Südhessen Morgen