Der TTC zeigt Respekt vor Aufsteiger Bad Hamm
Den nächsten Gegner des TTC Lampertheim in der 3. Tischtennis-Bundesliga Nord hat Uwe van gen Hassend nicht extra besichtigen lassen. Dabei spielte der TTC Grün-Weiß Bad Hamm am vergangenen Sonntag quasi um die Ecke vor: Im Spitzenduell bei Eintracht Frankfurt mussten sich die Westfalen knapp mit 4:6 geschlagen geben. „Man kennt die Spieler ja“, sagt Lampertheims Vorsitzender vor dem Heimspiel am Sonntag (14.15 Uhr, Sedanhalle) dazu: „Bad Hamm hat ein bisschen überraschend ohne seine polnische Nummer zwei, Nestor Wasylkowski, gespielt – wahrscheinlich aus taktischen Gründen.“
Mit dem knappen K.o. bei Titelaspirant Frankfurt (jetzt 10:2 Punkte) ist Bad Hamm (10:6) ein wenig ins Hintertreffen geraten. Schon Mitte November hatte der Aufsteiger mit der 2:6-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten Union Velbert II (12:2) einen Rückschlag verkraften müssen. Das Match bei Primus Lampertheim (13:1) könnte die letzte Ausfahrt im Aufstiegskampf sein.
Von Bad Hamms jüngsten Ergebnissen will sich van gen Hassend nicht blenden lassen. Vielmehr beeindruckt den Chef des Lampertheimer TTC, wie schnell sich der Neuling in der 3. Liga etablierte. Nach Siegen bei Füchse Berlin (6:3), beim TSV Schwarzenbek (6:4) und beim TTS Borsum (6:2) fanden sich die Grün-Weißen sofort oben wieder. Anfang November schickte Bad Hamm TuS Celle mit 6:0 nach Hause. „Für einen Aufsteiger sind sie bärenstark“, spricht van gen Hassend von einer „spielstarken Mannschaft, die jeden Gegner ärgern“ könne.
Lampertheims 5:5 gegen den TTC Altena – für die Südhessen war es der erste Punktverlust der Saison – stuft van gen Hassend seit dem vergangenen Wochenende endgültig als Punktgewinn ein. Mit klaren Erfolgen bei Union Salzgitter (6:1) und in Celle (6:2) verdrängte Altena den punktgleichen TTC Bad Hamm auf den fünften Platz. „In diesen Spielen ist alles möglich“, glaubt van gen Hassend: „Gegen Bad Hamm wird es für uns genauso schwer wie zuletzt gegen Altena. Wir werden eine richtig gute Leistung bieten müssen. Für unsere Zuschauer wird das aber auf jeden Fall wieder ein Top-Spiel.“
TTC-Crack de Boer will gegen Ex-Kollegen punkten
Zwei Spieler werden am Sonntag besonders im Fokus stehen. Bad Hamms Spitzenspieler Gerrit Engemann gehörte einst zum deutschen U-21-Nationalkader. Lampertheims Nummer vier, Milo de Boer, steht dagegen vor einem Wiedersehen mit seinem Ex-Team. In der vergangenen Saison trug der Niederländer dazu bei, dass Bad Hamm als Meister der Regionalliga West in die 3. Liga aufstieg. Nach einer starken Hinserie (Einzelbilanz 10:2) schwankten die Leistungen des 21-Jährigen in der zweiten Saisonhälfte (6:4) allerdings. „Milo will natürlich gewinnen“, stellt van gen Hassend klar.
Für die TTC-Herren ist das Match gegen Bad Hamm das letzte Heimspiel des Jahres. Am 14. Dezember fahren die Lampertheimer zu Eintracht Frankfurt. „Ein 50er-Bus ist schon bestellt“, kündigt van gen Hassend für den Hinrundenabschluss an. Auf dem Transfermarkt hat der TTC derweil noch mal zuschlagen. Der 17-jährige Taiwainese Wen-Che Lin Cheng wird im neuen Jahr als Ersatzmann bereitstehen.
Quelle: Südhessen Morgen

